Nachdem mehr als 85 % der ursprünglichen Fläche über die letzten 500 Jahre hinweg durch Abholzung zerstört wurde, ist der Regenwald der Mata Atlântica in mehreren Regionen Ostbrasiliens zunehmend im Gespräch. Hauptsächlich wegen seiner reichen Artenvielfalt und der vielen einheimischen Spezies. Die Mata Atlântica beheimatet in ihren vielfältigen Lebensräumen – vom feucht bis trockenen, tropischen Regenwald bis hin zu tropischem und subtropischem Grünland, Mangrovenwäldern, Savannen und kargen Strauchlandschaften – Hunderte von seltenen Pflanzen, Vögeln und anderen Tierarten. Über 11.000 davon sind derzeit vom Aussterben bedroht.
Die Flora betreffend haben Forscher über 20.000 Pflanzen katalogisiert, deren Verlust eine ernsthafte negative Auswirkung auf den Fortbestand unserer exotischen Vögel und anderen Tierarten haben könnte. Um die 40 % der Pflanzenarten und 52 % der Baumarten der Mata Atlântica findet man weltweit nirgendwo anders.
Man nimmt an, dass die Fauna der Mata Atlântica über 250 Spezies von Säugetieren, Vögeln und Amphibien umfasst, die innerhalb der letzten 500 Jahre ausschließlich durch menschliche Aktivität ausgestorben sind. Die verbleibenden 60 % Wirbeltiere und 92 % Amphibien der Mata Atlântica sind ausschließlich hier vorzufinden. Dies bedeutet, wenn eine dieser Spezies in unserer Region ausstirbt, verschwindet diese somit vollständig vom Globus.
Der Hauptgrund für die Vernichtung unseres Regenwaldes ist der Profit, der sich aus den wachsenden Stadtgebieten und der Industrialisierung schlagen lässt. Das Niederbrennen des Waldes, um Weidefläche für grasende Rinderherden für die Milch- und Fleischproduktion zu gewinnen, hat große Landstriche ohne Aussicht auf Regenerierung ausradiert. Die Schuld muss man nicht nur der Landwirtschaft zusprechen, sondern auch dem kommerziellen Anbau von Zuckerrohr, Kaffee, Sojabohnen und Kulturpflanzen zur Biodieselgewinnung, die eine gewinnbringende Industrie zulasten unserer bedrohten Spezies darstellen. Durch das sogenannte Logging – das Fällen großer Baumstämme zur Weiterverarbeitung zu Baumaterial oder Papier – hat sich das Baumkronendach um bis zu 80 % verkleinert und setzt den Wald somit ungeschützt den Elementen aus, verändert den Lebensraum und macht einige Pflanzen- und Tierbewohner viel verwundbarer.
Um das was von unserem kostbaren Regenwald übrig geblieben ist zu schützen, haben wir es uns hier bei Salve Floresta zur Aufgabe gemacht, eine Bewegung zu starten, die bewusst machen und zu verstehen geben soll, was für einen negativen Einfluss die Menschen auf unserem Land bis dato hatten. Wir schaffen eine einzigartige Szenerie, in der man Natur hautnah erleben kann, ohne dass dabei in jeglicher Weise in den natürlichen Raum eingegriffen wird. Unser Ziel ist es, den Weg sowohl für Einheimischen als auch Besucher aus aller Welt zu einer nachhaltigeren Lebensweise zu ebnen und ihnen aufzuzeigen, wie man in Einklang mit der Natur leben kann.
Wir bei Salve Floresta bieten eine gemütliche Räumlichkeit für Gäste, freiwillige Helfer, Forscher, Schüler, Studenten und Anwohner, die hier die Möglichkeit haben die Natur in ihren Alltag einzubinden, indem sie Teile der einzigartigen Lebensvielfalt der Mata Atlântica unmittelbar erleben können. Wir haben ein Labor, das von Forschern und für Bildungszwecke genutzt werden kann und eine Vielzahl von Projekten, die wir mit Leidenschaft verfolgen, wie das Vermitteln von biologisch-nachhaltigem Anbau, das Vorantreiben des Ökotourismus durch Vogelbeobachtungsprogramme und Urlaubsangeboten in unseren naturverbundenen Unterkünften inmitten des Regenwaldes, als auch das Zusammenarbeiten mit lernbegierigen Bewohnern des Umlandes bei Bildungsprojekten.
Was hier in unserer Region unsere besondere Aufmerksamkeit erlangt hat, ist die unbedingte Notwendigkeit des Schutzes der Jucara-Palme – eine Palmenart, die von Einheimischen abgeholzt wird – um die daraus gewonnenen Palmherzen als Delikatesse gewinnbringend zu verkaufen. Wir haben es uns zum Ziel gemacht, die Einheimischen darüber aufzuklären, welche enorme Bedeutung der Bestand dieser Palme gerade für die vielen Vogelarten, die auf ihre Früchte angewiesen sind, hat. Durch das Schaffen eines Umfeldes, in dem Weiterbildung und Wachstum im Fokus stehen, hoffen wir einen positiven Einfluss einerseits auf den geschützten Regenwald mit seiner tropischen Pflanzen- und Tierwelt, aber auch auf die angrenzenden Gemeinden unserer Region für die nachkommenden Generationen zu haben.